Herzlichen Glückwunsch, Stephan! Managing Partner bei B’VM, operative Leitung von Geschäftsstellen medizinischer Fachgesellschaften, das klingt nach einem gut ausgefüllten Berufsleben. Ein 10-jähriges Firmenjubiläum ist immer auch eine gute Gelegenheit, mal kurz inne zu halten und zu reflektieren. Aus diesem Grund haben wir Dir 5 Fragen gestellt.
Was können Verbände und Organisationen des Dritten Sektors besser als KMUs?
Was sie definitiv besser können ist “Purpose”, also Sinn stiftende Aktivitäten. Es erstaunt und begeistert mich immer wieder, mit wieviel Herzblut sich Ehrenamt und Angestellte für die Ziele ihrer Organisation ins Zeug legen. Natürlich kenne ich auch Unternehmer:innen, die das tun, ich zähle mich selbst auch dazu. Die Qualität der “guten Sache”, die viele Verbände, Vereine und Stiftungen ja verfolgen, ist aber noch einmal etwas Anderes.
Welche Projekte machen Ihnen besonders viel Spaß?
Ich habe das Privileg, mit sehr unterschiedlichen Organisationen, gesellschaftlichen Gruppen und Persönlichkeiten zusammenarbeiten zu dürfen. Das bereichert mich immer wieder. Auch die Bandbreite der Themen ist groß. Spaß erlebe ich, wenn aus der gemeinsamen Arbeit mit meinen Klient:innen eine zukunftsgerichtete Dynamik entsteht. Organisationen können starke Beharrungskräfte haben. Dann braucht es manchmal etwas “dazu”, damit Dynamik entstehen kann. Das können wir als Außenstehende einbringen, fachlich-inhaltlich oder als Gestalter von Change Prozessen. Besonders viel Spaß macht es, wenn Klient:innen in einen neuen “Flow” kommen. Davon unabhängig schätze ich die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit meinen Klient:innen sehr. Vertrauen ist das größte Geschenk, das man mir machen kann.
“Besonders viel Spaß macht es, wenn Klient:innen in einen neuen “Flow” kommen.”
Welche Herausforderungen siehst Du in den nächsten Jahren für Verbände?
Leider habe ich keine Glaskugel. Aber “Knappheit” scheint mir das zentrale Thema der nächsten Jahre zu werden. Das trifft Verbände an sehr unterschiedlichen Stellen. Viele Verbände kämpfen mit der Demografie ihrer Mitglieder. Im Bereich der Wohlfahrt gibt es steigende Nachfrage nach Leistungen bei begrenzten Mitteln, sei es Menschen oder Geld. Die wirtschaftlichen Perspektiven in vielen Branchen machen es schwerer, Ressourcen bei Mitgliedern für professionelle Verbandsarbeit zu mobilisieren. Gleichzeitig steigen Anforderungen an Verbände: die Menge der Themen nimmt zu, Komplexität ebenfalls. Fokus und Effizienz sind große Themen. In mitgliedschaftlich geführten Organisationen ist das eine echte Herausforderung.
In welchen Vereinen bist Du persönlich engagiert?
Ich bin in meinem lokalen Segel- und Surfclub aktiv, sportlich und im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten auch ehrenamtlich. Darüber hinaus bin ich Mitglied in der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft), einer ganz großartigen Organisation. Momentan ist das in erster Linie eine materielle Unterstützung, aber ich möchte mich auch ehrenamtlich einbringen.
Berge oder Meer?
Am liebsten: Beides!
Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen! Und jetzt wird darauf angestoßen 🙂
